Das typische und mittelalterliche Dorf von Voltino ist sehr alt: Das Gebiet, in dem sich die heutige Kirche St. Laurentius befindet, war schon vor der Entstehung des Christentums ein Ort der Anbetung.
Ursprünge der Kirche
Auf der natürlichen Terrasse, auf der sich heute die kleine Kirche von Voltino befindet, standen einst heidnische Kultstätten.
Hier wurden die Spuren eines Grabsteins mit Inschriften in zwei verschiedenen Sprachen gefunden. Die Entdeckung wird auf das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert. Aus dieser Zeit stammt auch das große Mausoleum, auf dem die erste Kapelle von Voltino errichtet wurde. Es handelt sich um die älteste Kapelle der Gemeinde von Tremosine am Gardasee und geht auf das Jahr 1017 zurück.
Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde das Gebäude vergrößert und restauriert. Jahrelang wurde es von den wohlhabenden Familien des Dorfes verwaltet, und erst 1685 bekam Voltino schließlich seinen eigenen offiziellen Pfarrer.
Voltino blieb zwar unter der Gerichtsbarkeit von dem Erzpriester von Pieve von Tremosine am Gardasee, wurde aber zu einer eigenständigen Pfarrei mit einem Pfarrhaus, in dem Hochzeiten und Taufen vorgenommen werden konnten.
Das reiche Innere der Kirche
Die Arbeiten zur Verschönerung der Kirche von Voltino wurden viele Jahre lang fortgesetzt, und um 1500 wurde das Gebäude vollständig umgebaut: Sakristei, Glockenturm und Kirchenschiff wurden hinzugefügt.
Das schöne Altarbild stellt die Muttergottes mit St. Laurentius, dem die Kirche seit dem Jahr 1000 geweiht ist, St. Stephanus und Johannes dem Täufer dar. Es stammt ebenfalls aus dem Jahr 1575 und wurde vom Künstler Luca Mombello geschaffen.
Die Seitenaltäre und die darüber befindlichen Gemälde stammen aus dem Jahr 1700, wahrscheinlich von Andrea Celesti, während die Orgel und der Glockenturm aus dem Jahr 1811 stammen, als die Kirche dank der Zuwendungen der österreichisch-ungarischen Monarchie vergrößert wurde.
Schon gewusst?
Der Grabstein, der in die Mauern des Glockenturms der Kirche in Voltino von Tremosine am Gardasee eingelassen ist, wurde bei der Modernisierung der Kirche gefunden.
Es ist ein wichtiges Zeugnis für die Stämme, die das Gebiet von Tremosine am Gardasee bevölkerten, und ist sogar zweisprachig. Der Grabstein besteht nämlich aus sechs Zeilen, vier auf Latein und zwei auf Etruskisch, Rätisch oder Keltisch.